Säureschutzmantel

  • pH-Wert liegt bei etwa 5 bis 6
  • Schutzbarriere gegen schädliche Mikroorganismen
  • Beeinträchtigung durch häufiges Waschen und falsche Pflege 
  • Symptome angegriffener Säureschutzmantel: Rötungen, Juckreiz, Unreinheiten
  • Hilfe durch pH-hautneutrale Pflegeprodukte
  • Regeneration durch körpereigene Substanzen wie Milchsäure 

Was ist der Säureschutzmantel?

Im gesunden Zustand ist die menschliche Haut von einer filmartigen Schicht überzogen, die vor vielen negativen Einflüssen schützt. Da diese Schicht einen sauren pH-Wert aufweist, wird sie oft als Säureschutzmantel der Haut bezeichnet. 

Woraus besteht der Säureschutzmantel?

Säureschutzmantel bezeichnet die Schutzschicht der Oberhaut, die aus einem Gemisch aus Wasser, Fett und Hornzellen besteht, das unter anderem von den Schweiß- und Talgdrüsen produziert wird. Die Fette fungieren dabei als Kitt für die einzelnen Hornzellen. Experten sprechen häufig nicht vom Säureschutzmantel der Haut, sondern vom Hydrolipidmantel oder Hydrolipidfilm. 

Welche Aufgabe hat der Säureschutzmantel der Haut?

Der natürliche Säureschutzmantel erfüllt mehrere Funktionen: 

  • Feuchtigkeitshaushalt der Haut im Gleichgewicht halten, Feuchtigkeitsverluste verhindern. 
  • Natürliche Barriere zum Schutz vor negativen Umwelteinflüssen wie Hitze oder Kälte. 
  • Abwehr von Krankheiten und schädlichen Mikroorganismen – sie gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Haut-Säureschutzmantels. 

Wichtig: Im sauren Milieu des Schutzmantels können sich viele Bakterien und Keime nicht vermehren. Entsprechend wirkt der Säuremantel wie ein natürlicher Schutzschild für unsere Haut und unseren Körper. Wichtig: Die wachstumsunterdrückende Schutzfunktion gilt nur für schädliche Bakterien – nützliche Mikroorganismen, die für die Hautflora essenziell sind, werden durch den niedrigen pH-Wert nicht beeinträchtigt.

Wodurch kann der natürliche Haut-Säureschutzmantel beeinträchtigt werden?

  • Feuchtigkeitsverluste stören die Balance des Wasser-Fett-Films der Haut. Ursachen sind z. B. Umwelteinflüsse wie trockene Luft oder Hitze.
  • Diverse Erkrankungen: Neurodermitis, Diabetes oder Nierenschäden können direkte und indirekte Auswirkungen auf den Haut-pH-Wert ausüben.
  • Übermäßige Hautpflege. Sie kann den Säure-Basen-Haushalt der Haut ebenfalls aus dem Gleichgewicht bringen. 
  • Mit zunehmendem Alter verändert sich der Haut-pH-Wert von allein, sodass er immer weiter in den basischen Bereich rutscht. 

Wichtig: Häufiges Waschen (vor allem mit heißem Wasser) in Kombination mit der Verwendung alkalischer Seifen oder künstlicher Flüssigseifen tragen zur Entfettung und damit zur Störung des natürlichen Hautfilms bei. Der Säureschutzmantel wird aber auch durch eine zu intensive Pflege mit sehr fetthaltigen Cremes beeinträchtigt. Verantwortlich dafür sind Emulgatoren, welche synthetische Fette und Wasser in der Creme miteinander verbinden. Leider lösen diese auch die natürlich vorhandenen Hautfette an und führen damit zu feinen Lücken im Hydrolipidmantel. Der optisch glatte Hauteindruck entsteht dann lediglich durch den künstlichen Fettfilm, der auf der Haut liegt.

Wie erkenne ich, ob mein Säureschutzmantel intakt ist?

Ob der natürliche Haut-Säureschutzmantel intakt ist oder Schwachstellen aufweist, erkennt man am ehesten an vorhandenen Hautirritationen. Ein einfaches Beispiel: Schweißgeruch entsteht, wenn Bakterien die an sich geruchsneutrale Flüssigkeit Schweiß zu zersetzen beginnen. Bei einer intakten Hautbarriere können sich diese Bakterien nicht oder nur bedingt vermehren. Starker Schweißgeruch kann also darauf hindeuten, dass die Schutzfunktion der Haut nur eingeschränkt funktioniert (Wichtig: In den Achselhöhlen liegt der pH-Wert über dem der Gesichtshaut. Das Milieu ist hier also von vornherein nicht ganz so sauer). 

Wichtig: Unreine Haut oder Rötungen sowie Juckreiz können Anzeichen für einen gestörten Säureschutzmantel der Haut sein.

Wie gefährlich ist ein defekter Säureschutzmantel der Haut?

Ist der natürliche Schutzmantel angegriffen, gerät die sensible Hautflora aus dem Gleichgewicht. Dabei steigt der saure pH-Wert an und rutscht in den alkalischen Bereich. Bei einem pH-Wert von 9 oder 10 haben schädliche Bakterien, Pilze und Mikroorganismen leichtes Spiel: Sie schaffen es mühelos, die Hautbarriere zu durchdringen und sich ungebremst zu vermehren. Das kann Hautirritationen zur Folge haben und sichtbare Veränderungen der Hautoberfläche (Unreinheiten oder Rötungen) auslösen.

Wie kann man den Säureschutzmantel aufbauen bzw. wiederherstellen?

Haut nicht zu viel waschen

Wer den Säureschutzmantel der Haut wiederherstellen will, sollte zunächst auf übermäßiges Waschen verzichten. Wird die von Schweiß- und Talgdrüsen produzierte Schutzschicht regelmäßig abgewaschen, reagiert unsere Haut empfindlich und kann sich gegen negative Einflüsse nur schwer behaupten. 

Verzicht auf aggressiven Pflegeprodukte

Verzicht ist auch bei Hautpeelings, Emulgatoren und paraffinhaltigen Produkten geboten. Diese scheinen zwar der Pflege zu dienen, können auf lange Sicht aber leicht die Balance durcheinanderbringen.

Säureschutzmantel der Haut wieder herstellen 

Um den Säureschutzmantel aufzubauen, hilft es, Produkte auszuwählen, welche hauteigene Substanzen enthalten. Milchsäure ist beispielsweise ein natürlicher Bestandteil der Hautflora und für die Bindung von Wasser sowie die Stabilisierung des Hydrolipidfilms zuständig. Pflegeprodukte, die Milchsäure enthalten, können dabei unterstützen, trockene Haut zu stärken und den Haut-Säureschutzmantel wieder herzustellen. 

Gesunde Lebensweise

Darüber hinaus kann es sich lohnen, einen Blick auf die eigene Lebensweise zu werfen: Genug trinken, Stress vermeiden, Schutz vor übermäßiger Sonnenbestrahlung, Verzicht aufs Rauchen und viel Bewegung an der frischen Luft helfen der Haut, gesund zu bleiben. Gerade dies kann längerfristig ein Schlüssel zu einer stabilen, intakten Schutzbarriere der Haut mit einem leicht sauren pH-Wert sein. Denn dank enormer Regenerationskräfte schafft es unsere Haut mit etwas Unterstützung alsbald den Säureschutzmantel wieder herzustellen. 

Woran erkenne ich Produkte, die den Säureschutzmantel der Haut schützen?

Die Haut als größtes Organ des menschlichen Körpers ist ziemlich robust und kann vielen Belastungen standhalten. Mit der richtigen Hautpflege lässt sich die natürliche Schutzfunktion der Haut stärken und gesund erhalten. 

  • Das gelingt am besten mit pH-hautneutralen Kosmetikprodukten. Diese besitzen einen pH-Wert von 5 oder 5.5 und verlagern so den pH-Wert unserer Haut weder zu stark in die eine noch in die andere Richtung. Die Schutzbarriere bleibt möglichst unbeeinträchtigt.
  • Zudem sollten die Produkte dermatologisch getestet sein und ohne Duftstoffe oder aggressive Inhaltsstoffe auskommen, welche die Haut reizen können. 

Wichtig: Man sollte darauf achten, dass Hautpflege-Produkte keine Tenside bzw. Sulfate (Sodium Laureth Sulfat, Sodium Lauryl Sulfat etc.) oder potenziell allergieauslösende Duftstoffe enthalten. Zu den hochpotenten Allergieauslösern zählen dabei insbesondere natürliche Substanzen wie Ylang Ylang, Muskatnussöl und Baummoosextrakte.

Hier findest Du Reinigungs- und Pflegeprodukte für Gesicht und Körper, die den Säureschutzmantel erhalten und die Regeneration unterstützen.